Schlosskapelle

Kirchen&Kapellen

202304

Als Erzherzog Leopold Ludwig das schlichte Schloss von seinem Vater Erzh. Rainer geerbt hatte, beschloss er, dieses zu einem Jagdschloss auszubauen. Er beauftragte einen der bedeutendsten Architekten der Zeit, Theophil Hansen, mit dem großzügigen Umbau (1857).Die Kapelle wurde am 15. Jänner 1892 durch den Wiener Hofburgpfarrer Prälat Dr. Mayer  geweiht. Die Wände der Kapelle sind in rotem Marmor gehalten.Von der englischen Gotik übernimmt Hansen die Rippen-Dreistrahlmotive und die schweren plastischen Schlusssteine. In den Zwickeln vergoldete Maßwerkornamente. Hier finden sich Darstellungen    der Namenspatrone der erzherzoglichen Familie (gemalt von einem  Freund Hansens   Carl Rahl). Es sind dies: Hl. Leopold, hl. Elisabeth, hl. Josef, hl. Rainer, hl. Ernest, hl. Heinrich, hl. Maria, hl. Sigismund. Die gotischen Zierskulpturen    und die Schnitzwerke über den Türen sind zart vergoldet. 2 Glasfenster    zeigen den hl.  Leopold und den hl. Wenzelaus (von Karl Geyling 1814 -1880).An der linken Seite steht ein Relief aus Carraramarmor " Pieta " von Pompejo Marchesi (1789 - 1856). Er gilt auch als Schöpfer des Denkmals für Kaiser Franz I. im inneren Burghof. Die Pieta hat einst den Betstuhl der Kaiserin Maria Luise geziert. Am  vergoldeten Altar befindet sich eine Kopie eines gotischen Flügelaltars: "Anbetung der hl. 3 Könige".   Beim Verkauf des Schlosses (1963) kam das Original (auf Eichenholz, Mittelstück: 71 x 104 cm; Seitenteile: 30 x 104 cm) an die 1.Österreichische Sparkassa nach Wien und hängt dort in einem Sitzungssaal. Es wird gelegentlich (Advent / Weihnachten)       im Foyer des Gebäudes am Graben  ausgestellt. Es handelt sich um eine       gut erhaltene, vorzügliche Arbeit des flämischen Malers Pieter Coecke van Aelst (14.08.1502 - 06.12.1550). Er war Hofmaler des Kaisers Karl V. und Lehrer von Pieter Brueghel dem Älteren ("Bauern-Brueghel").Später wurde er auch dessen Schwiegervater.Bei der Restaurierung des Bildes durch die 1.Österr.Sparkassa wurde die etwas kuriose Signatur, die sich rechts unten am Mittelbild befand, übermalt. In der charakteristischen Form des Monogramms von Heinrich Aldegrever waren dort die Buchstaben A.G. mit der Jahreszahl 1564 zu sehen. Diese muss jedenfalls falsch sein, da Aldegrever 1555 gestorben ist. An die Stelle des Flügelaltares kam zunächst ein Bild "Maria mit Kind" (Carlo Maratta, 1660).Dipl.Ing.E. Schramml beauftragte im Jahre 1994 den akadem. Maler       Prof. Jakob Anton Bucher (geb.1927) mit der Herstellung einer Kopie des Flügelaltares. Der Künstler arbeitete daran ca. ein halbes Jahr (Kosten ö.S. 150.000,-). Das wirklich gelungene Werk wurde am 19.03.1996 geweiht und ziert jetzt den Altar.

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