Grillenberg

Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1265. In einer Urkunde tritt am 7. April 1268 Seyfried von Grillenberg als Zeuge auf.
Im Jahr 1396 wurde Andreas von Grillenberg, Pfarrer in Grillenberg, zum General-Visitator für das Bistum Passau bestimmt.
Das Pann-Buch von Grillenberg beschreibt unter anderem die Banntaiding (Gerichtstag). In diesem Buch vom 13. April 1752 wird ein Text aus dem Jahre 1312 verwendet, sodaß man annehmen kann, daß ab dieser Zeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Banntaidings abgehalten wurden. Dabei wurde auch der Grillenberger Richterstab verwendet, den es in diesem Jahrhundert noch gegeben hat, derzeit aber nicht auffindbar ist.
Grillenberg umfaßte 1590 ganze 14 Häuser, von denen 9 dem Stift Melk gehörten. Um 1890 zählte es 21 Bauernhäuser und 20 Kleinhäuser. Die Bewohner beschäftigen sich damals vorwiegend mit der Harzgewinnung, die in dieser Gegend bekanntlich bis in die siebziger Jahre unseres Jahrhunderts eine Rolle spielte.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hat auch die lutherische Religion hier Anhänger gefunden. Im Jahr 1595 starb ein lutherischer Prediger in einer Höhle bei Neusiedl. 1820 wurde durch den Pfarrer 504 Joch an 21 Hausbesitzer in Grillenberg verteilt (Urhaus), so daß jeder 24 Joch erhielt. Der Pfarrer war allerdings nicht zufrieden, denn er schrieb, daß sie alles abholzen und bald weder Holz noch Pech haben werden.
Als erster Bürgermeister wurde am 4. März 1849 der Mühlenbesitzer Werner Singer gewählt.
Seit 1842 wurde bei Grillenberg Braunkohle im Tagbau, von 1861 bis 1959 im Stollenbau gefördert. 1938 wurden monatlich 3000 t, während des Zweiten Weltkrieges 4.500-5.000 t Kohle von ca. 140 Bergleuten gefördert. 1952 war das Kohlevorkommen nach 36 Jahren erschöpft.

Schneidhofer Leopold: Hernstein In: Baden und seine Gemeinden. Wiener Neustadt 1995