Neusiedl

Neusiedl wird 1374 erstmals als "Newsidl" gelegen in Grillperger pharr" erwähnt. Das Dorf war damals als "rechtes aygen" im Besitz der Stuchsen von Trautmannsdorf, die es an die Pottendorfer verpfänden mußten. Als diese Hernstein 1380 an den Landesfürsten verkauften, war Neusiedl dieser Herrschaft offenbar schon eingegliedert. Als zur Melker Pfarre Grillenberg gehörig, wurde der Ort im 15. Jahrhundert im Urkundenmaterial des Stiftes öfter erwähnt. 1590 gehörte Neusiedl naturgemäß noch immer zur Herrschaft Hernstein und damit den Heußenstein. Für den Ort selbst sind 11 Häuser verzeichnet, mit zwei weiteren "zu Stain" = Rotte Steinhof. 1795 ist der Ort auf 16 Häuser angewachsen, 11 Bauernhäser wie 1590 und fünf Kleinhäser, ein Hausbestand der sich bis zum Jahrhundertende nicht mehr verändert hat. Bemerkenswert ist, daß Arthur Krupp dort im Jahre 1880 an der Stelle eines abgebrannten Bauernhofes einen Musterhof errichten ließ (Zigeuner Franz), um die Landwirte zu einer besseren Bauweise der Wirtschaftsgebäude und Stallungen anzuregen. 1907 wurde eine Wasserleitung vom Zobelgraben nach Berndorf gebaut.

Schneidhofer Leopold: Hernstein In: Baden und seine Gemeinden. Wiener Neustadt 1995